Newcomer KWS Art Lounge - Hangama Amiri

Textilcollagen
Wann: 8.5 – 12.5., 11 -17 Uhr
Wo: Newcomer KWS Art Lounge, Tiedexer Straße 20 a / b

Während des Masterstudiums in Yale stellte sich Hangama Amiri die Frage, ob nicht ein textiles Medium besser geeignet wäre, auszudrücken, was ihr in ihrer Kunst wichtig ist. Zumal Stoffe und Nadeln wie Papier und Zeichenstift sie seit ihrer Kindheit bis heute begleiten; zuvor hatte sie viele Jahre als Malerin mit Pinsel und Farben gearbeitet. Die Künstlerin näht farbenfrohe Textilien zusammen, setzt zum Teil Stoffschichten übereinander und gestaltet mit ihnen nuancierte Licht- und Schattenwerte, die fast plastisch wirken. Am Anfang jeder Arbeit steht eine Farbskizze, die ihr hilft, sich über die Komposition des Stoffbildes klar zu werden.

Für Kunsthistoriker Michael Stoeber (Hannover) ist Hangama Amiris Bilderreigen „das Kaleidoskop einer inneren Immigration“. Der den Frauen zur Selbstentfaltung bleibende private Raum werde zu einer Art von stummem Protest, er sei „Bühne eines stillen Widerstandes“, eben „Quiet Resistance“, wie der Titel der Ausstellung lautet. Die auf mehreren Bildern unübersehbaren rot lackierten Fingernägel der Frauen seien gleichsam „ein Plädoyer für den Selbstausdruck und die Selbstbestimmung der Frauen in Afghanistan und damit zugleich ein Protest gegen die restriktiven Gesetze des Taliban-Regimes, was ihre Freiheit angeht“, erläutert der Kunsthistoriker.

Foto 1:  Hold on (2023), Courtesy Mrs.Antonella and Mr. Lino Guanciale

Foto 2: Women Chatting (2023) Courtesy Cooper Cole Gallery

Foto 3: Hangama Amiri, Atelieraufnahme in New Haven

 

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